Die Merkmale von Einzelbatterie- (EB) und Zentralbatteriesystemen (ZBS) - den beiden Kerntechnologien der Notbeleuchtung - zu verstehen, ist wichtig für jeden Gebäudeeigentümer oder -betreiber, der seine Notlicht-Strategie plant.
In jedem Gebäude gibt es einzigartige Gegebenheiten die bei der Auswahl des optimalen Fluchtwegs berücksichtigt werden müssen. Dieser Abschnitt hebt die Unterschiede zwischen Einzelbatterie- und Zentralbatteriesystemen sowie einige ihrer Merkmale hervor.
Eine Einzelbatterie-Sicherheitsleuchte verfügt über eine eigene Batterie. Unter normalen Bedingungen bleibt diese über die Netzversorgung permanent geladen, bis die Stromversorgung der Leuchte unterbrochen wird und die Batterie übernimmt.
Sämtliche Komponenten der Einzelbatterieleuchte einschließlich Batterie, Lichtquelle, Steuereinheit und aller Prüf- und Überwachungseinrichtungen befinden sich entweder im Leuchtengehäuse selbst oder in einem direkt anschließenden Gehäuse und sind über eine kurze Verkabelung (d.h. weniger als 1 m) miteinander verbunden.
Ein Zentralbatteriesystem (ZBS) - auch bekannt als Central Power Supply „CPS“ oder Low-Power-Supply „LPS“-System - versorgt Sicherheitsleuchten mit 'Slave'-Anschluss ohne Onboard-Batterie. Diese beziehen ihren Strom automatisch aus einer Zentralbatterie im Gebäude falls die Allgemeinbeleuchtung ausfällt und werden durch Ladegeräte, Umschaltvorrichtungen und weitere Instrumente unterstützt.
In einigen ZBS-Installationen sind mehrere Low Power Supply-Systeme (LPS) im Gebäude verteilt, um nur einzelne Etagen oder Brandschutzabschnitte zu versorgen.
Da die einzelnen Länder ihre eigenen Präferenzen und rechtlichen Rahmenbedingungen haben, kann das ZBS zahlreiche Formate mit unterschiedlichen Merkmalen beinhalten. Zu diesen können unterschiedliche Prüfansätze und Funktionalitäten sowie AC/DC-Leistungskonfigurationen gehören.
Auch wenn USV für Notbeleuchtungssysteme nicht verboten sind, müssen bei ihrer Verwendung sowohl die USV- als auch die ZBS-Normen eingehalten werden.
Für weitere Informationen bietet Eaton ein Whitepaper zu Zentralbatteriesystemen (ZBS) als Auswahlhilfe an. Natürlich besprechen unsere Experten bei Eaton dies auch gerne persönlich mit Ihnen.
Für die Prüf- und Testverfahren von Notlichtanlagen - ob Einzelbatterie- oder Zentralbatteriesystem - gibt es spezielle Vorschriften und Normen, die sicherstellen, dass die Anlagen wie vorgesehen funktionieren.
Es obliegt der moralischen Verantwortung des Eigentümers oder Verwalters des Gebäudes, dafür zu sorgen, dass eine gründliche Risikobeurteilung durchgeführt, befolgt und ständig aktualisiert wird. In den meisten Ländern ist die Verpflichtung zur Durchführung eines solchen Prozesses gesetzlich verankert.
Die Prüfung erfolgt bei der ersten Inbetriebnahme eines Systems nach der Installation. Sie wird dann in regelmäßigen Abständen während der Lebensdauer des Systems fortgesetzt, um vor Ausfällen zu schützen und das Risiko für die Personen zu minimieren. Zum Nachweis der Konformität sind Aufzeichnungen erforderlich, in denen alle Prüfvorgänge detailliert aufgeführt sind.
Es gibt zwei Hauptansätze für die Prüfung der Notbeleuchtung:
Einfache, nicht überwachte Leuchten müssen einer Sichtprüfung unterzogen werden. Zentral versorgte (ZBS) Leuchten verfügen über keine Statusanzeige und das System muss manuell in den Batteriebetrieb geschaltet werden, um zu prüfen, ob die Leuchten funktionieren.
Eine Einzelbatterie-Sicherheitsleuchte kann eine einfache grüne LED verwenden, die nur die Spannung anzeigt, die durch den Batterieladekreis anliegt.
Wenn die Prüftaste der Leuchte aktiviert wird, simuliert sie einen Ausfall der Netzbeleuchtung und die Leuchte sollte aufleuchten. Die Prüfbücher werden manuell geführt.
Einzelbatterieleuchten mit integrierter Testautomatik (Selbsttest) zeigen kontinuierlich den Zustand der Batterie und des Leuchtmittelkreises per LED an und starten automatisch wöchentliche Funktions- und jährliche Dauertests. Bei diesem visuellen Test muss kein Testknopf gedrückt werden, was oft den Einsatz einer Leiter erfordert. Die Prüfbücher werden manuell geführt.
Auch bekannt als „adressierbare Test-", „zentral adressierbare", „automatische Test-" und „Notfalltest- und Überwachungssysteme".
Diese zentral überwachten Leuchten verfügen über automatische Test- und Überwachungsmöglichkeiten, Benachrichtigungsfunktionen und Fern-/Webzugriff. Die Prüfbücher werden automatisch/digital geführt.
Relevante Normen
EN 62034:2012 Automatische Prüfsysteme für batteriebetriebene Sicherheitsbeleuchtung für Rettungswege
Wie oft sollte die Notbeleuchtung getestet werden?
Die manuelle Prüfung sollte monatlich durch einen kurzen „Funktionstest“ erfolgen. Damit wird überprüft, ob die Lampen über die Batteriespannungsquelle leuchten und die Batterien nach dem Test korrekt aufgeladen werden.
Zusätzlich wird jährlich ein Betriebsdauertest durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Lampen über die gesamte Dauer leuchten und die Batterien nach dem Test korrekt aufgeladen werden.
Festlegen eines Prüfplans
Die Erstellung eines Zeitplans ist wichtig, um sicherzustellen, dass alle Tests zum richtigen Zeitpunkt stattfinden. Nur wenige Gebäudeeigentümer und -betreiber entscheiden sich für die manuelle Prüfung, wenn sie die niedrigen Anschaffungskosten und die Einfachheit gegenüber den höheren Anfangsinvestitionen, aber niedrigeren Gesamtbetriebskosten über die gesamte Lebensdauer von automatischen Prüfalternativen, vergleichen.
Wenn der Anwender einen jährlichen Betriebsdauertest an allen Notleuchten gleichzeitig durchführt, kann das Gebäude nicht genutzt werden, bis die Batterien wieder ausreichend aufgeladen sind.
Werden jedoch alternierend Leuchten getestet, so ist bei einem Netzausfall während der Nachladezeit eine Notbeleuchtung gewährleistet. Bei diesem Szenario kann das Gebäude während und unmittelbar nach einem Test genutzt werden.
Bei Verwendung einer Zentralbatterieanlage ist es nicht möglich, alternierend Leuchten zu testen. Denn ein Dauertest muss unter Volllastbedingungen durchgeführt werden.
Dementsprechend gibt es in einem Szenario, in dem das Gebäude ständig genutzt werden muss, die folgenden Optionen:
Die automatische Option nimmt dem Management Zeit und Mühe bei der Prüfung ab und erleichtert außerdem die Datenverbindung zwischen den Produkten, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Folglich sehen immer mehr Gebäudeeigentümer und -betreiber, dass die automatische Prüfung die höhere Anfangsinvestition wert ist. Sie reduziert nicht nur die Arbeitskosten und ermöglicht eine flexible Testplanung, sondern rationalisiert auch die Testmanagementprozesse und vereinfacht die Einhaltung von Vorschriften.